Wer immer wieder Telefonnummern und Namen vergisst oder öfter mal Dinge verlegt, der stellt schon mal die richtige Funktionalität seiner grauen Zellen in Frage. Zu Recht, denn die Fähigkeiten des Gehirns bauen wie der Rest des Körpers mit dem Alter zunehmend ab.
1906 entdeckte der deutsche Neurologe Alois Alzheimer (Entdecker der Alzheimer Krankheit) bei einer verwirrten Patientin spezielle Eiweißablagerungen im Gehirn. Heute weiß man, dass diese Eiweiße, die Amyloide, verklumpen und sich in gewissen Gehirnregionen ablagern. Durch diese Ablagerungen können die Gehirnzellen in diesen Regionen nicht mehr richtig miteinander kommunizieren. Laut einer Studie durch die Universität Münster ist eine Reduktion dieser Eiweißablagerungen durch aktives Gehirntraining möglich und es können auch neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen gebildet werden.
Gehirnjogging wird oft auch als Sammelbegriff für jegliche Art von Gedächtnistraining verwendet. Während das Gedächtnistraining darauf auszielt, die „erdachten“ Fähigkeiten des menschlichen Gehirns zu fördern und zu manifestieren, ist das Gehirnjogging eher dazu gedacht, die Leistung des Gehirns zu steigern. Durch gezieltes Training mittels speziell erstellter Aufgaben wird das Leistungsvolumen in den Bereichen Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration und Merkfähigkeit erweitert.
Wer sein Gehirn zu solchen Leistungssteigerungen anspornen möchte, der sollte auch für die richtigen Umstände sorgen. Empfohlen wäre dabei eine ausgewogene und ballaststoffreiche Nahrung, sowie ausgedehnte Spaziergänge in der freien Natur und ein womöglich stressfreies Umfeld.
Beispiel
Eine typische Aufgabe des Gehirnjoggings sieht wie folgt aus:
Am Sonntag trifft sich eine siebenköpfige Familie.
Zur Begrüßung schüttelt jeder jedem Familienmitglied einmal die Hand. Wie viele Handschläge ergibt das?
Die Lösung der Frage steht am Ende des Artikels.
Die Aufgaben des Gehirnjoggings bestehen nicht nur wie hier gezeigt aus der Lösung von logischen Textaufgaben, sondern aus vielen Bereichen des menschlichen Denkens. Seien es Bilder, Zahlen, Texte oder wie oben logische Aufgaben, es wird dem Gehirn einiges an Leistung abverlangt, die oft im beruflichen Alltagstrott zu kurz kommen mag.
Wie kann ich meine Gehirnleistung steigern?
Wer im Besitz der japanischen Spielkonsole „Nintendo DS“ ist, dem sei das Programm „Dr. Kawashimas Gehirnjogging“ empfohlen. Dieses Programm versteht es auf humorvolle und spielerische Art die Motivation zur Lösung der gestellten Aufgaben aufrecht zu erhalten.
Auch im Bereich der herkömmlichen Medien ist einiges an Literatur zu finden wie etwa:
"Abenteuer Gedächtnis. Wirkungsvolles Gehirnjogging als packendes Lesevergnügen" von Martin Oberbauer
"Gehirnjogging" von Clemens Glade im Compact Verlag
"Gehirnjogging" von Frank Berchem im Goldmann Verlag
" Gehirnjogging. Pocket Quiz. 50 Fünf-Minuten-Übungen. Für Erwachsene" von Manfred Eichstedt
Wie fast alles in unserem Körper lässt sich auch unser Gehirn durch sorgfältige Behandlung und Beanspruchung trainieren. Wer also das Gefühl hat, dass sein Geist dem Körper unterlegen ist, der sollte die Methoden des Gehirnjoggings in Erwägung ziehen.
Sie haben auf 42 Handschläge getippt?
Falsch!
Wenn Person A Person B die Hand schüttelt, dann schüttelt zugleich auch Person B Person A die Hand. Somit ergibt sich eine Lösung von 21 Handschlägen.
© Phil Rade